- Campe
- Cạmpe,1) August Friedrich Andreas, Buchhändler, *Deensen (bei Holzminden) 13. 9. 1777, ✝ Nürnberg 9. 8. 1846, Neffe von 2); gründete mit seinem Bruder Franz August Campe (* 1773, ✝ 1836) 1800 eine Buchhandlung in Hamburg (Hoffmann und Campe), ließ sich 1802 als selbstständiger Buchhändler in Nürnberg nieder, das er zum Zentrum des süddeutschen Buchhandels machen wollte. Er war maßgebend an der Gründung des »Börsenvereins der Deutschen Buchhändler« in Leipzig beteiligt, dessen erster Vorsteher er bis 1828 war.2) Joachim Heinrich, Pädagoge, Sprachforscher und Verleger, * Deensen (bei Holzminden) 29. 6. 1746, ✝ Braunschweig 22. 10. 1818, Onkel von 1); war nach Studium der evangelischer Theologie Hauslehrer der Familie Humboldt, lehrte 1776/77 an J. B. Basedows Philanthropin in Dessau, gründete eigene Erziehungsanstalten in Hamburg und Trittau bei Hamburg und reformierte als Schulrat (1786-1805) in Braunschweig das Schulwesen. 1792 wurde er Ehrenbürger der Französischen Revolution. Religiös und pädagogisch wirkte er im Geist der Aufklärung; er befürwortete die Industrieschulen und den Unterricht in den »Realien«. Neben pädagogische Schriften verfasste er zahlreiche Kinder- und Jugendschriften und war wegbereitend auf diesem Gebiet. Seine Jugendausgabe von D. Defoes »Robinson Crusoe«, »Robinson der Jüngere« (1779/80, 2 Teile), wurde in viele Sprachen übersetzt.Werke: Theophron (1783); Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens, 16 Bände (1785-91); Vaetherlicher Rath für Meine Tochter (1789); Sämmtliche Kinder- und Jugendschriften, 38 Teile (1806-22); Wörterbuch der deutschen Sprache, 5 Bände (1807-11).A. Klüpfel: Das Revisionswerk C.s, ein Grundwerk der dt. Aufklärungspädagogik (Diss. Würzburg 1934);L. Göhring: Die Anfänge der dt. Jugendliteratur im 18. Jh. (1904, Nachdr. Leipzig 1967).3) Julius, Hoffmann und Campe Verlag.
Universal-Lexikon. 2012.